08.06.2012

Hambacher (Weißwein)Fest: Weingut Naegele



Das Wetter ist wechselhaft, die Weine müssen daher ständig angepasst werden. Mühsam, aber das ermöglicht abwechslungsreiche Proben.
Der Mai war ja heiß, welche Weine haben den Weindeuter durch den Wonnemonat begleitet und an warmen Tagen für innere Abkühlung gesorgt ? Nun, das war (auch) eine Kollektion von erfrischend-knackigen Weißen vom Weingut Naegele aus dem traditionsreichen Hambach in der Pfalz. Da hatte mir vor kurzem ja schon der Frühlingsbote (Müller-Thurgau) gefallen. Wie überaus freundlich und im Ergebnis dann ein Glücksfall, daß mir Ralf Bonnet, der den Traditionsbetrieb zu Füßen des Hambacher Schlosses heute leitet, einen ganze Karton mit knackig-frischen Weißen zur Verkostung ins Haus geschickt hat. Und weil das keine Keller- sondern Kühlschrankweine sind, wurden sie alle in dichter Taktung hintereinander aufgezogen.

Wie viele Familienweingüter in Deutschland wird auch hier mit allerlei Rebsorten gewerkelt. Dennoch präsentiert sich das Programm klar strukturiert, oberhalb der Schoppenweine und unterhalb der Einzellagen gibt es eine Rebsortenlinie. Es sind dies natürlich keine raffiniert spontanvergorenen Charakterköpfe für Weinesoteriker, sondern in Aromatik und Aufmachung modern gemachte Weine mit klarer Stilistik. Die jeweilige Sortentypizität ist gut herausgearbeitet, präsentiert sich aber ohne Übertreibungen. Der Schwerpunkt liegt bei allen auf knackig-frischer Frucht, schon in der lustmachenden Nase, Reintönigkeit und nicht zuletzt guter Bekömmlichkeit mit moderatem Alkoholgehalt. Natürlich ist auch der neue Trend Sauvignon-Blanc dabei, der Silvaner hat etwas mehr Bass im Trunk, der Riesling kommt limettenfrisch mit anregendem Süße-Säure Spiel. 

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