29.06.2009

Die große Deutschlandprobe in der Weinzeche Essen...




...fand bei sommerlicher Schwüle statt. Da kam das große Angebot an knackig-frischen Weißweinen aus den JG 07/08 gerade richtig. Außerdem kam Partystimmung auf, vor der Tür hatte Metzger Müller aus Wattenscheid seinen Grillstand aufgebaut, dazu handgemachte Würzsaucen.
Alle Proben frei, vertreten waren the usual suspects - darunter Loosen, Van Volxem, Molitor (leider nicht durch Markus Molitor selbst), Dönnhoff, Knipser, Kühling-Gillot (mit dem lustigen Klaus Immes), Kühn, Koch und viele andere.
Es war die große Rieslingschau, mit der ganzen Bandbreite, die diese Rebsorte in Deutschland zu zeigen in der Lage ist: Von Kühns salzig-mineralischem "Quarzit" Riesling trocken 2008 bis zur fruchtvoll-cremigen "Oberhäuser Brücke" 2008 Riesling Spätlese von Helmut Dönnhoff von der Nahe.
Drei Östereicher waren auch da: Sehr fein hier der elegant-smarte Zeigelt "Reserve" 2006 von Zantho (der Wein mit dem Salamander auf dem Etikett) und die Roten von Judith Beck (Foto rechts)) aus dem Burgenland, die mir ein Glas ihrer tiefwürzigen "Heideboden" 2007 Cuvee (Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet-Sauvignon) zum Müllerschen Grillsteak einschenkte.




Feine Flaschen...

...der letzten Tage:

"Unplugged" 2001 von Tesch. Ein goldgelb gereifter Naturwein-Riesling von der Nahe. Entwickelt, mit üppigen Noten von überreifem Steinobst, Orangeat, Petrol - Geschmackssache, nichts mehr für die frisch + knackig Fraktion, für mich spannend.

"Lesegut" 2007 von Dominio de Valdepusa.
Ein Spanier mit deutschem Etikett, der gleichzeitig als Sehtest dient. Sehr dunkel, lakritzig-kräuterig, minzig. Noch etwas fest, aber durchaus solider Stoff mit interessantem Rebsortenspiegel: Syrah, Petit-Verdot und Cabernet-Sauvignon. Modern gemacht, aber mit Charakter !

Vaquayras C.A.V.C.D.R. 2005. Eine gewohnt stattliche Flasche von der Rhone aus Genossenschaftshand. Nicht überkräftig - Frucht, Gerbstoffe sind angenehm verschmolzen, auch im Alkohol mit 13,5% nicht übertrieben: angenehm warmer + feiner Trinkwein aus dem Süden.

Chateau Branaire Ducru 1997. Für mich als "Südtrinker" ein positives Erlebnis aus dem als mittel bewerteten Jg.´97 war dieser „Quatrième Grand Cru Classe“ aus St. Julien. Schon in der Nase ein Angriff balsamisch - floraler Noten, viel Reifesüße, weich mundauskleidend, lang. Genossen am Geburtstag zum Lammkarree vom Grill. Mehr Bordeaux !

25.06.2009

Autobahnfrizzante


Eine Art Hommage an die A 43 kann bei der Weinhandlung Molitor in Recklinghausen bestellt werden. Zitat:
Pulsierende Lebensader zwischen Industrie und Kultur. Wer kennt sie nicht unsere Autobahn. Der gemeinsam mit unserem Winzer Albert Molitor kreierte Frizzante ist eine längst überfällige Liebeserklärung an die wichtigste Lebensader Recklinghausens. Freigabe des erfrischenden Frizzante nach der Autofahrt natürlich.
Beachtet das kleine Symbol neben der Alkoholangabe - er scheint auch für Radfahrer gut geeignet...

07.06.2009

Über Pfingsten: Wien und Wein


Wien - Millionenstadt mit Weinbau ! Von der Gloriette im Schlosspark Schönbrunn blickt man am Horizont auf die Weinberge, sie umgeben die Stadt halbkreisförmig an den Ausläufern des Wienerwaldes. Immerhin 665 ha (80% davon weiß) werden von 342 Winzern bewirtschaftet.
Eine Pfingstwanderung von Nußdorf nach Neustift am Walde führt den Weinfreund durch Weingärten und ermöglicht schöne Ausblicke auf die Stadt. Am Ziel dann Wiener Heurigenromatik beim Weingut Wolff, zwar ein großer, langetablierter und touristenkompatibler Betrieb, dennoch angenehm und mit gutem Heurigenbüffet.
Moderner und in Trendoptik geht der Weingenuß bei Wein & Co. , allein in Wien gibt es 7 Filialen: Gut sortierte Weinhandlung und Weinbar kombiniert, die Weine können direkt aus den Regalen genommen und für 5,90 "Korkgeld" aus guten Gläsern (inkl. einer großen Fl. Mineralwasser) getrunken werden - sehr angenehm.
Weitere Genussstationen, die man in Wien nicht auslassen sollte:
Frühstück im Wiener Kaffehaus, etwa im Sperl oder teurer und eleganter im Landtmann am Burgtheater.
Ein großer Brauner und Zwei Eier im Glas mit Schnittlauchbrot - ein Klassiker.
Für zwischendurch dann der Naschmarkt und/oder ein Wiener Würstelstand (aber bitte keine Wiener Würstchen bestellen, die heißen da Frankfurter...): Das typische Wiener Fast-Food in großer Auswahl. Interessant die Käsekrainer (die Eitrige), die dunkelwürzigen Waldviertler oder auch ein Pferdeleberkäs mit frischgeriebenem Kren.
Abends lockte dann weder das Backhendl noch das Schnitzel, sondern Gekochtes vom Rind: Ein Besuch in Plachuttas bürgerlich-elegantem "Rindfleischtempel" bot Gelegenheit, ein wirklich perfektes Tafelspitz zu probieren.
Noch zu den (Rot)Weinen: Ob Zweigelt, St. Laurent, Blaufränkisch - alle probierten Österreicher in der Klasse 8-17 € hielten schöne Balance zwischen würziger,anregender Säure und tanninsanftem Schmelz - keine Sattmacher, sondern lebendige und frisch wirkende Rotweine.